Lohnen sich bezahlte Apple Podcast-Abos? Meine Erfahrungen aus 100 Tagen

Lohnen sich bezahlte Apple Podcast-Abos? Meine Erfahrungen nach 100 Tagen

Apple bietet seit einer Weile Abonnements für Bonus-Podcast-Episoden an und das klingt doch sehr spannend.

Ich habe es getestet und berichte im Folgenden darüber, ob sich die Apple Podcast-Abos für Podcaster lohnen, welche Erfahrungen ich gemacht habe und wo die Vor- und Nachteile liegen.

Zudem habe ich ein interessantes technisches Experiment nach dem Vorbild der Apple Podcast-Abos gestartet, über das ich ebenfalls berichte.

Für Werbe-Links auf dieser Seite zahlt der Händler ggf. eine Provision. Diese Werbe-Links sind am Sternchen (*) zu erkennen. Für dich ändert sich nichts am Preis. Mehr Infos.

Was mir die bezahlten Apple Podcast-Abos gebracht haben

Nachdem ich schon Bonus-Episoden für meinen Brettspiele-Podcast über Patreon und Steady* erstellt und veröffentlicht habe, was es naheliegend diese auch bei Apple anzubieten.

Ich habe ja schon darüber geschrieben, dass Apple seit einer Weile die Möglichkeit anbietet, bezahlte Podcast-Abos zu nutzen.

Da ich diese Bonus-Episoden sowieso aufnehme, war es deshalb kein wirklicher Zusatzaufwand und der Einbau der Bonus-Episoden ist bei Apple recht einfach.

Episode - Apple-Podcast-Abos

Nach gut 100 Tagen ziehe ich nun also ein Fazit und blicke auf meine Erfahrungen damit zurück.

Probleme und Einschränkungen

Ich konnte natürlich eine Menge Erfahrungen in dieser Zeit sammeln und da sind mir einige Probleme aufgefallen.

Zum einen kostet die Teilnahme an diesem Angebot 19,99 Euro pro Jahr. Natürlich soll Apple was verdienen an der Sache, aber selbst wenn ich es schaffe nur einen Abonnenten zu gewinnen, bezahle ich dennoch 20 Euro im Jahr für den Service. Das lohnt sich langfristig also dann nur, wenn man zweistellige Bezahl-Abonnentenzahlen hat.

Zudem nimmt sich Apple 30% der Abonnement-Einnahmen im ersten Jahr. Im zweiten Jahr gibt es dann keine prozentuale Beteiligung mehr.

Die Freischaltung der Bonus-Episoden ist nicht nach Uhrzeit möglich, sondern nur nach Tag. Das ist bei Steady* und Patreon besser. Da kann man auch die Uhrzeit einstellen.

Zudem gibt es nochmal extra Einstellungen, ob eine Audiodatei dauerhaft exklusiv sein soll oder nicht. Das ist ja an sich auch gut, dass es diese Einstellung gibt, aber man muss aufpassen beim Anlegen einer neuen Episode, dass man diese auch wirklich dauerhaft exklusiv macht. Die Voreinstellung ist eine andere, was nicht ideal ist.

Das größte Problem ist aber, dass die Oberfläche mit den Statistiken eine Zumutung ist. Statt eine übersichtliche Statistik der Bezahl-Abonnenten und Einnahmen zu bieten, kann man sich hier lediglich Textdateien herunterladen. Diese kann man zwar in eine Tabellenverarbeitung übernehmen, aber im Browser gibt es keine vernünftige Ansicht. Sorry, aber das ist schon sehr unprofessionell.

Ein weiteres Problem ist, dass es keine Möglichkeit zu geben scheint, die Option für Jahres-Abos zurückzunehmen. Wenn man diese einmal aktiviert hat, bleibt dieses Angebot aktiv. Wenn man perspektivisch überlegt, den Bonus-Podcast zu beenden, ist das ein Problem. Man kann nicht einstellen, dass ab sofort nur noch monatliche Abos möglich sind, um eine Exit-Strategie planen zu können, falls man die Bonus-Episoden mal einstellen will.

Auch das Pausieren von Abbuchungen oder ähnliches ist nicht möglich, anders als z.B. bei Patreon. Hier muss Apple noch nachlegen.

WERBUNG
Durch einen Podcast ein freies und unabhängiges Leben führen Schritt für Schritt zum Erfolg mit dem eigenen Podcast. Tom Kaules zeigt dir genau, wie es geht.

Vorteile

Einen großen Vorteil gibt es aber auf jeden Fall. Die Bonus-Episoden erscheinen im normalen Podcast-Feed alle Apple-Abonnenten.

Normale Abonnenten der kostenlosen Episoden sehen also auch die Bonus-Episoden, können sie aber nicht abspielen. Das ist eine spannende Marketing-Methode, da diese Abonnenten dadurch automatisch sehen, was es noch so gibt für Unterstützer. Allerdings war das dann in der Praxis doch nicht so effektiv in meinem Fall.

Ein weiterer Vorteil ist, dass man die Bonus-Episoden in Apple relativ einfach anlegen kann.

Lohnen sich Apple Podcast-Abos?

Nach rund 100 Tagen habe ich mir nun genauer anschaut, was die Apple Podcast-Abos gebracht haben.

Insgesamt sind nur eine Handvoll Bezahl-Abonnenten dazugekommen. Zwar haben einige der Hörer den kostenlosen Probemonat genutzt, aber nicht viele sind dann dabeigeblieben.

Es ist also auch unter Apple-Podcast Hörern trotz der guten Marketing-Möglichkeit (die Bonus-Episoden direkt mit in den kostenlosen Feed zu integrieren) kein Selbstläufer. Man braucht eben nicht nur viele Hörer, sondern diese müssen auch wirklich bereit sein zusätzliches Geld auszugeben.

Dazu ist aber sowieso nur ein kleiner Prozentsatz der Hörer bereit, weshalb man als PodcasterIn schon eine sehr starke persönliche Ebene aufbauen muss.

Natürlich ist das auch ein guter Zeitpunkt, über die Inhalte der kostenpflichtigen Episoden nachzudenken. Evtl. sind diese ja nicht attraktiv genug.

Mein Experiment mit dem normalen Podcast-Feed

Ich fand auf jeden Fall die Tatsache bei Apple toll, dass die Bonus-Episoden im normalen Podcast-Feed angezeigt werden. Als Apple-Hörer muss man nicht 2 separate Podcast-Feeds abonnieren, den kostenlosen und bezahlten Feed. Und es ist halt eine tolle Werbung für die Bonus-Episoden.

Deshalb habe ich überlegt, wie ich in meinem normalen Podcast-Feed (den ich ja mit dem Podlove Podcast-Plugin erstelle) auch die Bonus-Episoden anzeigen lassen kann. Zumindest den Hinweis darauf mit Links zu Steady, Patreon und Apple Podcasts, aber ohne die eigentliche Bonus-Episode, denn die gibt es dann ja bei Steady, Patreon und Apple Podcasts.

Das war aber gar nicht so einfach, denn diese Zusatzepisoden sollten nicht auf meiner Website erscheinen, sondern nur im kostenlosen Podcast-Feed.

WordPress-Plugin - Hide PostsDafür habe ich das Plugin WordPress Hide Posts genutzt.

Damit kann man für einzelne Beiträge (also auch Podcast-Episoden) festlegen, wo diese versteckt werden.

Diese Bonus-Episoden habe ich damit überall versteckt, außer im Podcast RSS-Feed.

Das hat auch sehr gut funktioniert.

Zudem habe ich das Plugin RSS-Control genutzt.

Damit kann man verschiedene Parameter an den RSS-Feed anhängen und auf diese Weise z.B. Posts (oder eben Podcast-Episoden) mit bestimmten Tags (Schlagwörtern) ausschließen.

Das habe ich genutzt, um eine spezielle Podcast-URL für Apple Podcasts zu erstellen, damit diese extra Episoden da nicht 2x erscheinen, denn ich lege in Apple Podcasts die Bonus-Episoden ja manuell an.

Bonus-Episoden-Hinweis im normalen Podcast-Feed

Wenn es eine neue Bonus-Episode gab, habe ich dann eine neue Podcast-Episode in WordPress angelegt mit einem kurzem Text, der auf die neue Bonus-Episode hinweist, aber natürlich ohne Audio-Datei. Nur mit Links zu Steady, Patreon und Apple Podcasts.

Das hat im Grunde auch sehr gut funktioniert, wie man rechts im Screenshot sehen kann.

Bonus Podcast-Epsioden nach Apple VorbildDie exklusiven Episoden (ohne Episoden-Nummer) werden im normalen Feed mit angezeigt.

Ein Problem war allerdings, dass Podlove Episoden ohne Datei nicht akzeptiert. In der Podcast-App wird deshalb dennoch einen Download-Button angezeigt, der natürlich nicht funktioniert.

Ein weiteres Problem gab es dadurch in den Podlove-Statistiken. Wenn keine Audiodatei vorhanden ist, dann werden in den Podlove-Statistiken offensichtlich die normalen Views des Posts angezeigt, was natürlich nicht korrekt ist und die Podcast-Statistiken mit viel zu hohen „Download“-Zahlen für diese Bonusepisoden kaputt gemacht hat.

Später habe ich es dann mal mit einer sehr kurzen Audiodatei mit rund 1 Minute probiert. Darin habe ich kurz gesagt, worum es in dieser exklusiven Episode geht und das man diese bei Steady und Co. hören kann.

Dann sind diese Teaser-Episoden downloadbar und tauchen auch korrekt in den Statistiken auf. Aber diese werden viel seltener aufgerufen, als die normalen Episoden, was die Podcasts-Statistiken auch irgendwie kaputt gemacht hat.

Am Ende war es zwar ein sehr interessantes Experiment und grundsätzlich wäre es toll, wenn es in Podlove in Zukunft die Möglichkeit gäbe, ganz einfach und ohne Beeinflussung der Statistiken Zusatzartikel in den Feed mit einzubauen. Aber ich habe das Experiment vor ein paar Wochen beendet und die Bonus-Episoden wieder aus dem normalen Feed rausgenommen.

Unter anderem auch deshalb, weil ich keine wirklich positiven Effekte feststellen konnte. Es gab also keine zusätzlichen Unterstützer bei Patreon oder Steady durch diesen Hinweis im normalen Podcast-Feed.

Fazit

Durch Apple Podcasts und mein Experiment habe ich wieder eine Menge gelernt und gerade das Experiment war super spannend. Die Apple Podcast-Abos selbst war allerdings ein wenig ernüchternd, aber grundsätzlich funktioniert es schon, dort zusätzliche Einnahmen zu erzielen.

Nur die Statistiken zu den Abos im Apple-Backend sind wirklich schlimm und es ist schon traurig zu sehen, dass Apple da keine benutzerfreundliche Oberfläche hinbekommt.

Welche Erfahrungen habt ihr mit Apple Podcast-Abos gemacht und welche Tipps könnt ihr geben?

Kommentare:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert