Lohnt sich Patreon für Podcaster? Formel: So viel Geld könntest du verdienen!

Lohnt sich Patreon für Podcaster? Formel: So viel Geld könntest du verdienen!

Patreon ist eine spannende Plattform und man liest immer wieder von Podcasts, die damit sehr gute Einnahmen erzielen. Doch lohnt sich Patreon für Podcaster wirklich?

Dieser Frage gehe ich im Folgenden nach. Dabei gehe ich auf Vorteile und Nachteile von Patreon ein und schildere meine eigenen Erfahrungen.

Zudem stelle ich eine Formel vor, mit der ihr abschätzen könnt, was ihr damit verdienen würdet.

Am Ende des Beitrags stelle ich dann noch einige interessante Patreon Alternativen vor.

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Lohnt sich Patreon für Podcaster?

Als erstes gehe ich darauf ein, was Patreon überhaupt ist und wie man als Podcast damit Geld verdienen kann.

Dabei möchte ich dir natürlich auch die Nachteile nicht vorenthalten, die es definitiv gibt. Aber natürlich gibt es auch Vorteile und Chancen.

Was ist Patreon?

Patreon.com ist eine Website aus den USA, die sich auf kontinuierliches Crowdfunding* spezialisiert hat.

Im Gegensatz zu Kickstarter, wo man eine einzelne Kampagne zum Geld sammeln durchführt, erlaubt Patreon also eine Art Abo, mit der Fans ihre Lieblings-Kreativen untersützen können.

Das ist meistens eine monatliche Unterstützung von ein paar Euro, aber es gibt auch andere Modelle, bei denen z.B. die Unterstützer pro neuer Kreation (z.B. ein neues Videos oder eben pro Podcast-Episode) Geld geben.

Gerade die dauerhaften monatlichen Beiträge können für stabile Einnahmen sorgen und dabei ist man gänzlich unabhängig von Werbung, Unternehmen etc.. Das ist für viele Kreative auch ein Hauptgrund diese Plattform zu nutzen, da sie eben nicht Sponsoring oder ähnliches durch Unternehmen möchten.

Damit ist Patreon für einen Teil der Podcasts auf jeden Fall eine wichtige Einnahmequelle und einige verdienen damit gutes Geld.

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Nicht unterschätzen sollte man zudem, dass Patreon auch ein kleines Social Network ist. Man stellt in der Regel exklusive Inhalte für die Unterstützer bereit, führt Umfragen und Abstimmungen durch, geht auf Kommentare ein und mehr. Das bindet diese Unterstützer natürlich noch mehr an den Podcast.

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Beispiele

Es gibt hunderte Podcasts, die Patreon nutzen und einige sehr erfolgreich.

So verdient der deutsche Retrogaming Podcast Stay Forever mit Patreon aktuell rund 15.000 Euro im Monat. Man hat dort rund 3.000 Unterstützer, was schon wirklich viel ist.

Lohnt sich Patreon für Podcaster? Ein Beispiel

Der ebenfalls im Retro-Bereich aktive Podcast Retrokompott nimmt immerhin rund 900 Euro jeden Monat auf Patreon ein, von derzeit 135 Unterstützern.

Nachteile

Man kann also eine Community aufbauen und Geld verdienen, aber gibt es auch Nachteile? Ja, die gibt es.

Ein oft unterschätzter Nachteil ist, dass man sich bindet. Hat man erstmal zahlende Unterstützer, gerade wenn diese schon für ein Jahr im Voraus bezahlen, dann muss man auch regelmäßig die versprochenen Dinge liefern. Das sind meist exklusive Podcast-Episoden. Und wenn man nur 5 Unterstützer hat, dann muss man dennoch die Episoden aufnehmen.

Das kommt dann meist zu den kostenlosen Episoden hinzu, was einfach mehr Aufwand und Arbeit bedeutet.

Ein anderer Nachteil ist die Plattform selbst, denn die ist in den USA beheimatet. Durch Datenschutz-Diskussionen und andere Dinge ist es natürlich nicht zu 100% sicher, dass man diese dauerhaft nutzen kann. Wenn Patreon die Haupteinnahmequelle ist, dann ist man sehr davon abhängig, dass diese weiter funktioniert und hierzulande erlaubt ist.

Zudem ist natürlich auch die Unterstützerbasis nicht in Stein gemeißelt. Es kann vorkommen, dass ein Teil der Unterstützer wieder geht, weil vielleicht die exklusiven Inhalte doch nicht so interessant sind oder sich die Interessen ändern. Bei manchen Podcasts habe ich das z.B. feststellen können, als Corona losging. Da mussten einige Unterstützer doch mehr auf das Geld achten, weil sie ihre Job verloren haben oder in Kurzarbeit gingen. Das kann die Einnnahmen zumindest auch mal runtergehen lassen.

Ich kenne da einige Beispiele, die gerade in den vergangenen 2 Jahren durchaus mit Rückgängen der Patreon-Einnahmen zu kämpfen hatten.

Wie viel Geld verdient man mit Patreon?

Wie viel Geld man mit Patreon verdienen kann, ist natürlich von Podcast zu Podcast verschienen. Es gibt wenige deutsche Podcasts, die fünfstellige Einnahmen im Monat haben, wie eben Stay Forever. Die meisten Podcasts haben eher zwei- bis dreitstellige Einnahmen im Monat.

Auf Patreon gibt es eine interessante Berechnung dazu, wie viel man verdienen könnte.

Dabei wird davon ausgegangen, dass von allen Abonnenten des eigenen kostenlosen Podcasts ca. 15% überhaupt auf den Link zur Crowdfunding*-Seite klicken, also zumindest Interesse haben. Das wären bei 10.000 Abonnenten des kostenlosen Podcasts als rund 1.500.

Von diesen schließt dann aber wiederum auch nur ein kleiner Teil wirklich ein Patreon-Abo ab. Hier wird von lediglich 1-5% der interessierten Personen gesprochen, die dann wirklich Geld geben. Von den 1.500 Personen wären das also dann zwischen 15 und 75 zahlende Unterstützer.

Geht man von im Schnitt 5 Euro Unterstützung im Monat aus, dann liegen wir bei 75 – 375 Euro im Monat. Dass davon aber noch ein Teil als Gebühren und Steuern an Patreon abgeht, sollte einem auch bewusst sein.

Um also wirklich höhere Einnahmen mit Patreon zu erzielen, braucht man wirklich viele Menschen, die den eigenen kostenlosen Podcast schon kennen und darunter auch wirklich viele richtige Fans, die bereit sind Geld auszugeben.

Formel: Einnahmen mit Patreon

Hier nochmal als Formel:

Anzahl Abonnenten kostenloser Podcast* 15%
= Anzahl interessierter Abonnenten* 1 – 5%
= Anzahl zahlender Unterstützer* Unterstützungs-Betrag im Monat
= Brutto-Umsatz im Monat– Steuern/Gebühren
= Netto-Einnahmen im Monat

Dass man auf diese Einnahmen dann noch Einkommenssteuer in Deutschland zahlen muss, kommt noch hinzu.

Dass die Prozentwerte natürlich schwanken und nur Durchschnittwerte sind, sollte klar sein.

Wann lohnt sich Patreon?

Was hier auch klar wird ist, dass man schon Reichweite und Bekanntheit besitzen muss, um mit Patreon gute Einnahmen zu erzielen. Es macht in der Regel keinen Sinn einen neuen Podcast zu starten und dann gleich eine Patreon-Seite zu erstellen.

Man braucht eine große und starke Community. Nur wirklich treue Hörer und Fans sind überhaupt bereit Geld auszugeben.

Zudem muss man besondere Inhalte anbieten, denn einfach nur um Unterstützung zu bitten, ohne eine Gegenleistung, funktioniert kaum. Exklusive Angebote, wie eben exklusive Podcast-Episoden, sind in der Regel notwendig.

Man sollte also schon sehr viele Hörer/Abonnenten haben, da nur ein kleiner Prozentsatz dann auch bereit ist Geld auszugeben.

Meine Erfahrungen mit Patreon

Ich selber wollte natürlich auch mal eigene Erfahrungen mit Patreon sammeln und habe deshalb im vergangenen Jahr für meinen Abenteuer Brettspiele Podcast eine Seite auf Patreon gestartet. Dort gibt es 1-2 exklusive Podcast-Episoden im Monat.

Ich habe damit durchwachsene Erfahrungen gemacht, aber auch viel gelernt.

Ich konnte recht schnell einige zahlende Abonnenten gewinnen und auch wenn das langsam voranging, war es eine schöne Sache. Ich habe natürlich meinen bestehenden Podcast und meinen Blog genutzt, um die exklusiven Episoden zu bewerben.

Nach einer Weile stagnierte dann aber die Abonnentenzahl. Und so habe ich also ein paar zahlende Fans und für die mache ich auch gern die exlusiven Episoden, aber ich hätte mir mehr gewünscht. Ich kann hier uf jeden Fall etwas andere Formate und Inhalte posten, als im normalen Podcast. Das finde ich gut.

Aktuell bin ich gerade dabei einiges auszuprobieren, um weitere zahlende Abonnenten anzulocken.

Patreon ist auf jeden Fall kein Selbstläufer, das sollte klar sein. Man muss schon etwas ganz besonderes bieten und einen starken Draht zu seinen bisherigen Hörern haben, um hier erfolgreich zu sein.

Kann man von Patreon leben?

Die Top-Beispiele zeigen ja, dass man durchaus davon leben kann, aber das ist eben nur die Spitze des Eisbergs. Viele andere Podcasts sind auf Patreon gescheitert, muss man wohl so hart sagen.

Man braucht auf jeden Fall einen langen Atem, tollen Ideen und eine starke Community, um von Patreon zu leben.

In diesem Beitrag bin ich dieser Frage nochmal genauer nachgegangen. Dabei gehe ich auch auf andere Einnahmequellen ein, abseits von Patreon.

Wie viel Geld verdienst du als Podcaster mit Patreon pro Monat?

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Patreon Alternativen

Patreon ist vielleicht die bekannteste Crowdfunding-Plattform für eine dauerhafte Unterstützung, aber nicht die einzige.

In Deutschland hat sich mit Steady ein eigener Anbieter etabliert, der gut funktioniert, aber leider doch deutlich weniger Funktionen hat. Dennoch funktioniert Steady bei mir besser, als Patreon. Es lohnt sich also dies mal auszuprobieren als Podcast. Zudem wird der Service immer weiterentwickelt und es kommen neue Featuers hinzu.

Ein großer Vorteil ist auf jeden Fall, dass man hier auch mit Lastschrift als Unterstützer dabei sein kann und nicht zwigend Paypal benötigt.

Einzelspenden sind auch möglich und werden von vielen Podcasts genutzt. Dafür bieten sich zum Beispiel Flattr und Paypal an. Allerdings sind nach meinen Erfahrungen und was ich so lese solche Spenden nicht so erfolgreich. Da kommt meist nur sehr wenig rein.

Apple hat vor kurzem die Podcast Abonnements eingeführt, was auch spannend klingt, aber da fehlen noch die Erfahrungen. Dennoch hat Apple natürlich die Reichweite, um diese Einnahmequelle zu etablieren.

Andere US-Plattformen, wie SubscribeStar oder Ko-fi scheinen auch ganz gut zu funktionieren, aber damit habe ich noch keine Erfahrungen gesammelt. Die werde ich mir aber mal genauer anschauen und dann berichten.

Es gibt aber auch Podcasts, die wählen die einmalige Finanzierung über Kickstarter. Da wird jedes Jahr in einem Crowdfunding Geld eingesammelt, um die nächsten 12 Monate zu finanzieren. Hier ein Beispiel. Das hat ebenfalls Vor- und Nachteile und ist sicher für die Betreiber deutlich aufregender. Man kann aber zu einem Zeitpunkt der Kampagne viel Energie darauf verwenden das Crowdfunding erfolgreich zu machen und sich den Rest des Jahres dann auf den Content konzentrieren.

Wer seine Unterstützer-Episoden zusätzlich auf YouTube veröffentlichen und Geld verdienen möchte, der kann das mit einer Kanalmitgliedschaft machen. Dafür müssen Nutzer ebenfalls einen monatlichen Betrag bezahlen, um die exklusiven Videos zu sehen.

Der Vorteil ist hier natürlich, dass YouTube eine riesige Nutzerbasis hat und viele eher bereit sind Geld auszugeben, als sich erst bei Patreon anzumelden. Zudem kann man sich als Podcaster ein zweites Standbein mit Videos aufbauen, was nicht das Schlechteste ist.

Eure Erfahrungen

Es gibt also einige Alternativen zu Patreon, aber für die meisten Podcaster bleibt es die erste Wahl.

Wie sind eure Erfahrungen mit Patreon? Das würde mich sowohl aus der Sicht der Unterstützer von Podcasts interessieren, als auch aus der Sicht von Podcast-Betreibern, die Patreon nutzen, um Geld zu verdienen.

Hinterlasst gern einen Kommentar.

Kommentare:

2 Gedanken zu „Lohnt sich Patreon für Podcaster? Formel: So viel Geld könntest du verdienen!“

  1. Geiler Artikel. an Patreon (was ich von Gitarren Youtubern kenne) hab ich gar nicht gedacht und die deutsche Alternative kannte ich noch nicht. Vielen Dank!

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