Sollte man Podcast-Episoden auch als Videos auf YouTube veröffentlichen?

Sollte man Podcast-Episoden auch als Videos auf YouTube veröffentlichen?

YouTube ist die weltweit größte Videoplattform und wohl auch eines der größten Social Networks. Die potentielle Reichweite ist riesig und das reizt auch Podcaster.

Doch sollte man aus den eigenen Podcast-Episoden einfach Videos machen und diese bei YouTube hochladen?

Genau dieser Frage gehe ich im Folgenden nach und stoße dabei auf eine erstaunliche Statistik.

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Nebenbei hören ist die Stärke von Podcasts

Bevor ich darauf eingehe, ob es Sinn macht Podcasts als Videos zu veröffentlichen, möchte ich mal kurz auf die Vorteile von Podcasts eingehen.

Ähnlich wie Radio kann man Podcasts nebenbei hören, da man nicht auf einen Bildschirm schauen muss. Damit eignen sich Podcasts für die Autofahrt, das Joggen oder man hört sie beim Putzen und so weiter. Gerade die Möglichkeit Podcasts mobil zu konsumieren wissen viele zu schätzen und hat mit für den Boom von Podcasts gesorgt.

Videos sind dagegen problematisch aus 2 Gründen. Wenn Bewegtbild dabei ist und nicht nur Ton, muss man auf das Video schauen. Das geht nur bedingt nebenbei.

Zudem ist der mobile Konsum von Videos schwierig. Selbst wenn man nur den Ton des Videos hören will, frisst ein YouTube-Stream ordentlich Datenvolumen, wenn man diesen unterwegs nutzt. Mit einer Podcast App werden die Episoden dagegen schon automatisch über das WLAN zu Hause heruntergeladen und man kann sie sich dann später offline anhören.

Machen Podcast-Videos auf YouTube Sinn?

Wenn YouTube-Podcast-Videos also doch einige Nachteile gegenüber normalen MP3-Podcasts haben, warum sollte man dennoch seine Podcasts als Videos hochladen?

Laut einer kanadischen Studie suchen 43% der Befragten bei YouTube nach Podcasts. Das ist deutlich mehr, als bei Apple Podcasts (34%) und Spotify (23%). Es scheint also eine große Nutzerzahl zu geben, die Podcasts auf YouTube sucht und konsumiert.

Zwar sieht es bei Intensiv-Hörern anders aus, aber gerade die breite Masse an gelegentlichen Hörern scheint zu einem großen Teil auf YouTube Podcasts zu hören. Ich selber kann mir das nur bedingt vorstellen, muss ich sagen, aber anscheinend gibt es viele, die das machen. Meist laufen die Podcast-Videos bei diesen Nutzern im Hintergrund und sie machen etwas anderes. Darin ähnelt sich die Nutzung also sehr der normalen Podcast-Nutzung per App.

In einer Studie der Universität von Florida kommt man zu noch deutlicheren Ergebnissen. Da nutzen sogar 70% der Podcast-Hörer YouTube. Das sind deutlich mehr, als bei Spotify und Apple Podcasts.

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YouTube als Podcast-Suchmaschine

Ähnlich, wie für viele Facebook DAS Internet ist, nutzen anscheinend viele andere User YouTube als Suchmaschine für Medien. Viele suche dort offensichtlich nach Podcasts und wenn man dort nicht gefunden wird, erreicht man diese Menschen nicht.

Deshalb sollte man die eigenen Episoden zusätzlich auf YouTube veröffentlichen. Das ist nicht schwer. So kann man z.B. mit dem Online-Tool Auphonic nicht nur die Tonqualität verbessern, sondern neben der MP3-Datei auch gleich noch ein Video erstellen lassen. Hierzu kann man sogar verschiedene Bilder mit angeben, die an den angegebenen Stellen im Video angezeigt werden.

Es gibt auch Online-Services, die Animationen bereitstellen, damit sich im Video was bewegt, aber das ist nicht nötig. Ich erstelle mit Photoshop ein Podcast-Episoden Bild und das wird die ganze Zeit im Video angezeigt. Mit Davinci Resolve erstelle ich dann ganz einfach aus diesem Bild und der MP3 Datei ein Video.

Einen Nachteil hat diese Sache aber auch. Man erreicht diese Hörer nicht über den eigenen Podcast-Feed, welcher im Idealfall komplett unabhängig von irgendeinem Anbieter ist. Stattdessen abonnieren diese Hörer ggf. den YouTube-Kanal, was auch nicht schlecht ist, aber da ist man eben von YouTube abhängig.

Veröffentlichst du deine Episoden auch als YouTube-Videos?

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Video-Aufrufe von Podcasts

Ich habe mir mal die Zahlen meiner Podcast-Videos angeschaut und die sind gar nicht so schlecht. Im Vergleich zu meinen Unboxing-Videos haben diese oft mehr Aufrufe. Bei den rund 460 Abonnenten aktuell sind das rund 100-150 Aufrufe für einzelne Podcast-Videos. Dagegen werden meine Podcast-MP3-Episoden derzeit rund 1.000 mal pro Episode angehört.

Ich habe auch mal bei anderen Podcasts geschaut. Der beliebte Einschlafen Podcast hat auch einen YouTube-Kanal. Da gibt es rund 5.700 Abonnenten und die Episoden-Videos werden ca. 2.000 mal aufgerufen. Laut der App Podcast Addict hat der Podcast 121.000 Abonnenten, was schon deutlich mehr ist. Und auch die Aufrufe pro MP3-Episode sollten da deutlich höher liegen.

Sollte man Podcast-Episoden auch als Videos auf YouTube veröffentlichen?

Der Brettspiel-Podcast Bretterwisser hat rund 5.700 Abonnenten des richtigen Podcast-Feeds. Auf YouTube sind es 625 Abonnenten und pro Video liegen die Aufrufe bei rund 100.

Auch wenn das nur Stichproben sind, so kann man sagen, dass die meisten Podcasts wohl deutlich mehr richtige Podcast-Abonnenten als YouTube-Abonnenten haben. Auch die Zahl der Videoaufrufe einzelner Podcast-Videos dürfte deutlich unter den Aufrufen der Podcast-MP3-Episoden liegen.

Was sind eure Erfahrungen?

Dennoch sind das zusätzliche Hörer, auf die man nicht verzichten sollte. Man schadet dem eigenen Podcast ja nicht, wenn man zusätzlich auch noch auf YouTube aktiv ist. Und vielleicht werden hier auch einige auf den Podcast aufmerksam und abonnieren den „richtigen“ Podcast-Feed.

Hört ihr Podcasts auf YouTube und wenn ja, warum?

Habt ihr Erfahrungen mit eigenen Podcast-Episoden als YouTube-Videos und wollt darüber berichten. Dann hinterlasst gern einen Kommentar.

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