Die Rückspultaste – Podcast-Vorstellung und Einblicke in den Podcaster-Alltag

Die Rückspultaste – Podcast-Vorstellung und Einblicke in den Podcaster-Alltag

Der Podcast Die Rückspultaste hat einen festen Platz in meiner Podcast-App und ich höre den Jungs sehr gern zu.

Um was es in diesem Podcast geht und warum mir dieser so gut gefällt, erfahrt ihr im Folgenden.

Zudem gehe ich darauf ein, was man von diesem Podcast lernen kann und es gibt auch ein kleines Interview mit Sebastian, der den Podcast betreibt.

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Die Rückspultaste

Der Podcast „Die Rückspultaste“ wird von Sebastian Göttling seit April 2016 betrieben. Einmal im Monat gibt es hier eine neue Folge, in der Sebastian mit dem einen oder anderen Gast einen Blick in die Vergangenheit wirft.

44 Episoden sind bisher erschienen und darin ging es unter anderem um Themen, wie Erinnerungen an die Schulzeit, Kindersendungen im Fernsehen, Fernsehshows von früher, frühere Technik, die Geschichte seiner Heimatstadt und vieles mehr.

Hier kann man also selbst ein wenig in Erinnerungen schwelgen, aber es ist auch einfach spannend zuzuhören, welche Erlebnisse Sebastian und seine Kollegen gemacht haben.

Hin und wieder gibt es dann auch mal ein Special, wie z.B. „Die verflixte Melodie“, in der 2 Kontrahenten Titelmelodien von früher erkennen müssen.

Was macht den Podcast besonders?

Ich mag die sehr persönliche Ebene des Podcasts. Hier bekommt man viele interessante Einblicke in das Leben der Podcaster, erfährt aber auch viel über die damalige Zeit. Ich mag es einfach unaufgeregt und ohne künstlichen Stress mehr aus dem Leben von anderen zu erfahren.

Zudem sind die Stimmen sehr angenehm zu hören und der Humor gefällt mir ebenfalls sehr gut. Die technische Umsetzung des Podcasts finde ich ebenfalls sehr gut.

Inhaltlich ist der Podcast sehr aufwändig, was man ihm auch anmerkt. So haben z.B. die Sonderepisoden „Mondflüge I-IV“ sehr viel Zeit in Anspruch genommen. Man sollte sich als Podcaster dessen auf jeden Fall bewusst sein. Es kostet einfach Zeit einen hochwertigen Podcast zu planen, aufzunehmen, zu bearbeiten und zu veröffentlichen.

Als Mikrofon kommt das Rode NT-USB zum Einsatz, welches ich hier im Blog schon ausführlich vorgestellt habe.

Zur Optimierung der Tonqualität* nutzt Sebastian übrigens Auphonic, was ich ebenfalls nur empfehlen kann. Damit kann man die Tonqualität nochmal deutlich verbessern.

Alles in allem ein recht einzigartiger Podcast, was auch ein Grund dafür ist, dass ich ihn sehr gern höre.

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Podcaster-Interview

Ich habe mit Sebastian ein kleines Interview geführt, in dem er noch mehr Einblicke in seinen Podcast gibt.

Hallo Sebastian. Wer bist du und wie bist du zum Podcasting gekommen?
Wie wohl die meisten Podcaster: Ich habe sehr gerne Podcasts gehört, also fing ich selbst damit an.

Eigentlich hatte ich das, was in meinem Kopf war, schon seit 2007 immer wieder versucht, in Schriftform abzufassen. Aber ich bin einfach kein guter Autor; nach spätestens zwei Seiten hasse ich das Selbstgeschriebene und werfe es weg. Das Audioformat, die Konversation sind für mich viel geeignetere Kanäle.

Ab Herbst 2015 staute sich der Wunsch nach persönlicher journalistischer Entfaltung in mir immer weiter an, also ging es Anfang 2016 los.

Um was geht es in deinem Podcast „Die Rückspultaste“ und wie ist dieser entstanden?
Es geht um alle Themen unserer Kindheit und Jugend – von Popkultur bis hin zu Persönlichem. Wie uns diese Dinge beeinflusst und sozialisiert haben – das ist das Hauptthema.

Der Podcast zeichnet auch ein lokal gefärbtes Bild davon, wie es ist, in den 80ern/90ern in einer Mittelstadt aufgewachsen zu sein, gerade eben außerhalb vom Ruhrgebiet.

Metatextuell geht es auch um die Beschaffenheit von Erinnerung, wie sich aus ihr subjektive Wahrheit und der Rashomon-Effekt ableiten.

Als reiner Podcast-Hörer war ich sehr angetan von „Young in the 80s“ und dachte mir: Das möchtest Du auch machen, aber nicht einfach nur nachmachen, sondern mit einem noch viel persönlicheren Spin versehen.

Wie hat sich der Podcast bis heute entwickelt und hast du noch andere Podcasts?
Im ersten Jahr krebsten wir im sehr niedrigen HörerInnenbereich herum. Dann kam mein guter Freund Simon auf mich zu und meinte, er möchte mit mir unbedingt auch einen Podcast machen.

Zu dem Zeitpunkt hatten wir schon mehrere Male in der Rückspultaste über Star Trek gesprochen und merkten, dass das Thema nicht alle HörerInnen abholt – und dass wir dazu eigentlich viel mehr machen könnten.

Diese Idee brachte ich mit Simons Anliegen zusammen. Das Thema wurde aus der Rückspultaste ausgelagert und es entstand unser wöchentlicher Star-Trek-Rewatch-Podcast Trek am Dienstag.
Der traf einen Nerv, ging ab wie ein Zäpfchen und überholte sehr bald die Rückspultaste.

Dadurch ergab sich auch eine sensationelle Rückbefruchtung. Viele HörerInnen von „Trek am Dienstag“ wollten mehr Inhalte von mir und abonnierten also auch die Rückspultaste.

Heute hat die Rückspultaste extrem gesunde HörerInnenzahlen. Hinter „Trek am Dienstag“, aber trotzdem toll. Für mich unfassbar, ich bin sehr dankbar für all das Interesse und Feedback.

Thematisch und produktionstechnisch werde ich auch immer experimentierfreudiger. Mindestens einmal pro Jahr gibt es eine Rückspultaste, bei der ich erst alles gebe und dann noch viel mehr. In diesem Jahr war das der Mondflug-Mehrteiler, der hunderte Arbeitsstunden gefressen hat – viel mehr als eine normale Sendung – und großes Lob einheimste. Das kann ich aber nicht jeden Monat machen, auch wenn ich das gern würde, so beruflich.

Wie planst du deine Podcast-Episoden? Gewähre uns einen Einblick in deinen Workflow.
Irgendwann im Spätherbst plane ich grob den Themenplan für das kommende Jahr. Ein übergreifendes Hauptthema, das mehrfach wiederkommt – und dazwischen packe ich zur Auflockerung andere Sendungen.

Etwa zwei Monate im Voraus spreche ich meine Freunde/Gäste darauf an, ob und wenn ja wann sie Zeit haben.

Nach deren Zusaagen, etwa anderthalb Monate im Voraus, startet die Recherche. Erst im Internet, dann ziehe ich Filme, Serien, Bücher, was weiß ich hinzu. Wenn nötig, besuche ich das hiesige Stadtarchiv und durchforste alte Lokalzeitungen.

Die Ergebnisse gliedere ich so, dass sich eine Geschichte aus allem ergibt, schreibe diese in ein Dossier und gebe es meinen Kollegen zur Korrektur oder Ergänzung.

Allerspätestens zwei Wochen vor Veröffentlichung (lieber drei Wochen) wird aufgenommen, damit ich genug Zeit für die aufwendige Nachbearbeitung habe. (Einspieler rein; Pausen, Atmer, Ähms, Huster, Schmatzer größtenteils raus.) Parallel dazu stecke ich schon in der Vorbereitung der nächsten Sendung – und „Trek am Dienstag“ läuft eh nebenher.

So tuckert die Podcast-Fabrik vor sich hin, denn Trek gibt es ausnahmslos jeden Dienstag seit Frühjahr 2017 – und die Rückspultaste kommt auch pünktlich an jedem letzten Freitag im Monat.

All das braucht unfassbar viel Zeit, Geduld und Disziplin. Erstere nehme ich mir brutalst – und wenn es heißt, dass ich mir die Nächte um die Ohren schlage, die beiden letzten Dinge bringe ich sowieso mit.

Wie sieht es dann mit der Aufnahme selbst aus? Wie läuft die ab und wie aufwändig ist sie?
Die Aufnahme selbst ist der geringste Arbeitsaufwand für mich. Bei der Rückspultaste sitze ich mit meinen Gästen auf dem Sofa, das Mikrofon in unserer Mitte. Dadurch entsteht die gewünschte Atmosphäre, als säßen wir „einfach nur so“ zusammen.

„Trek am Dienstag“ ist „radioiger“. Simon und ich sitzen nicht beieinander, sondern sehen und hören uns über ein Netztelefonat. Dabei spricht jeder unmittelbar ins Mikro und zeichnet lokal seine Spur in bester Qualität auf. Anschließend werden die übereinandergelegt.

Welche Technik setzt du beim Podcasten ein (Mikrofon, Software, Online-Tools …)?
Mikrofon: Rode NT-USB – weil der Klang herrlich warm und voll ist und nicht so „trocken“ wie bei Headsets
Aufnahme- und Schnittsoftware: Audacity
Nachbearbeitung: Auphonic

Zum Schluss würde ich mich über deine wichtigsten Tipps für angehende Podcaster freuen.
Überlegt euch ein Konzept, das es so noch nicht gibt, das aus euren persönlichen Interessen gewachsen ist und genug Stoff für Jahre bringt.

Überlegt euch einen starken Namen: Er muss zum Thema passen wie Arsch auf Eimer. Gut zu merken, zu sprechen und zu schreiben. Er muss als URL und in allen sozialen Medien noch verfügbar sein.
Sucht euch Mitstreiter, auf die ihr euch verlassen könnt.

Immer dranbleiben, nicht aufgeben, die Freude und Begeisterung behalten, alles geben, fleißig sein, wenig schlafen.

Euer Qualitätsanspruch sollte sein, genau den Podcast abzuliefern, den ihr selbst am allerliebsten hören würdet.

Lasst euch nicht beeinflussen, lasst euch nicht kaufen. Seid ihr selbst.

Denkt über jede sachliche Kritik nach, aber lasst euch nicht von idiotischen Troll-Rezensionen irritieren.

Sprecht vorher mit den Leuten, die euch nah stehen. Sie müssen verstehen und akzeptieren, dass zu eurem normalen Job ein weiterer krasser Zeitfresser hinzukommt. Ein Zeitfresser, den ihr liebt und der ein Stück Selbstverwirklichung bedeutet. Wenn ihr das nicht unter einen Hut bekommt bzw. wenn eure Lieben kein Verständnis dafür haben, lasst es lieber bleiben.

Danke für das Interview Sebastian. Und euch liebe Leser viel Spaß beim Hören von „Die Rückspultaste“.

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