Bei Podcasts ist die Ton-Qualität noch wichtiger, als bei Videos. Das liegt einfach daran, dass man Podcasts oft mit Kopfhörern hört und der Ton das einzige ist, was man hier wahrnimmt.
Deshalb solltet ihr versuchen eine hohe Ton-Qualität zu erreichen und dafür geben euch im Folgenden 11 erfolgreiche Podcaster Aufnahme-Tipps.
Damit solltet ihr es schaffen eine gute Qualität zu erreichen, die für mehr Podcast-Abonnenten sorgt.
11 Aufnahme-Tipps erfolgreicher Podcaster
Das verwendete Mikrofon trägt schon sehr viel zur Ton-Qualität der Aufnahme bei, aber es ist nicht alles. Auch die Umstände, die Bearbeitung, Zubehör, Verhaltensregeln und andere Dinge helfen dabei, einen sauberen und hörenswerten Ton zu erreichen.
Ich hatte ja schon 11 Podcaster und ihre Mikrofone vorgestellt und diese geben nun im Folgenden praktische Tipps für die optimale Ton-Aufnahme.
Darunter finden sich viele wertvolle Tipps aus der Praxis, die ihr euch zu Herzen nehmen solltet.
Richard von Geschichten aus der Geschichte
- Pop-Filter verwenden!
- So wenig Umgebungslärm wie möglich.
- Immer ein Glas kaltes Wasser in der Nähe, um die Schmatzgeräusche zu vermeiden.
Ron von ausgespielt-podcast.de
- Handys ausschalten. Ist zwar in den letzten Jahren unwichtiger geworden, da 3G und 4G nicht mehr so stört, wie die Sendemastsuche davor, aber immer noch eine beliebte Falle gerade bei neuen Gästen.
- Ein guter Mikrofonständer kann sehr dabei helfen, Nebengeräusche rauszufiltern, die einfach über Vibrationen verbreitet werden.
- Immer ein wenig „Stille“ mit aufnehmen, damit eine automatische Rauschreduzierung eine Vorlage hat und falls man nachher noch etwas zum Editieren braucht.
Sebastian von rueckspultaste.de
- Bei Einzelaufnahmen schön nah dran ans Mikro und darauf achten, dass das Signal großzügig ist, aber höchstens dann übersteuert, wenn man es bewusst hervorruft.
- Bei Fern-Aufnahmen nimmt jeder sein eigenes Signal lokal in bestmöglicher Ton-Qualität auf, denn eine durchs Netz von anderswo aufgezeichnete Tonspur hat schon gelitten. (Wenn Fern-Gäste keinerlei Podcast-Erfahrung haben, kann man hier ein Auge zudrücken.)
- Bei Mehrpersonen-Aufnahmen steht das Mikro weiter weg und fängt den Raum ein. Deswegen: Unbedingt einen Soundcheck machen, ob alle zu hören sind, denn an den Aufnahmebereich eines Nierenmikrofons muss man sich erstmal gewöhnen. Den leisesten Sprecher mitten in die Niere setzen, die lauteren an den Rand. Darüber hinaus sind Lautstärkeunterschiede der einzelnen Sprecher weitgehend egal, denn das levelt Auphonic.
- BONUSTIPP: Schmatzer sind dazu da, um rausgeschnitten zu werden – niemand will beim Hören feuchte Küsschen auf die Ohrmuscheln bekommen.
Nicolas von minkorrekt.de
- Nicht essen! Mikrofondisziplin ist ganz wichtig.
- Mikrofon nah an den Mund, aber nicht zu nah.
- Kenne die Charakteristik Deines Mikrofons. Wie und aus welcher Richtung soll ich reinsprechen.
Dominik von nerdmeetsyou.de
- Wenn man das Mikrofon für Interviews in der Hand hält, möglichst keine Fingerbewegungen machen. Nervöse Fingerbewegungen sind völlig normal. Jede noch so kleine Bewegung ist jedoch später als Klopfen mit in der Aufnahme. Es ist deshalb wichtig, zu üben, ein Mikrofon locker und unverkrampft für lange Zeit in der Faust zu halten. Wenn man merkt, dass man das nicht mehr aufrecht erhalten kann, dann lieber das Interview unterbrechen. Kurze Pause, und dann weitermachen. Sonst ärgert man sich später nur. Und das kann man ja später schneiden und niemand kriegt es mit.
- Immer einen gut abgeschirmten Kopfhörer dabei haben, mit dem man entweder den Sound live hören kann, oder eine kurze Aufnahme probehören kann. So merkt man sofort kleine Fehler die man gemacht hat. Übersteuert? Gibt es ein nerviges Hintegrundgeräusch? Oder ein Knacken, weil ein Kabel nicht richtig eingesteckt ist? Sowas merkt man nur durch Probehören.
- Habe keine Angst, Sachen doppelt oder dreifach aufzunehmen. Vor allem in Interview-Situation kann technisch viel schief gehen oder plötzlich ein lauter Ton im Hintergrund sein. Darauf achten und dann den Interview-Partner bitten: „Kannst du deine Antwort bitte nochmal sagen. Es gab da ein technisches Problem/lautes Hintergrundgeräusch.“ Das fühlt sich vielleicht zu Anfang ein bisschen peinlich an, ist aber überhaupt nicht schlimm. Die meisten Menschen wiederholen gerne was sie gerade gesagt haben und sind auch sehr verständnisvoll. Und am Ende kann man dann einfach die vermurkste Passage rausschneiden.
Tom von magabotato.de
- Funkdisziplin: Sagt nur Dinge zu denen ihr steht, damit im Schnitt nicht so viel raus muss. Das gleiche gilt für Nebengeräusche. Man sollte an einem ruhigen Ort aufnehmen.
- Nehmt die Tonspuren separat auf und fügt sie im Schnitt zusammen… so kann jedes Räuspern und sich ins Wort fallen geschnitten werden.
- Die Toneinstellungen auf jeden Fall vorher testen und solides Equipment nutzen, spart Zeit hintenraus im Schnitt.
Sebastian von solomanolo.de
- Nebengeräusche vermeiden (v.a. Kabelgeräusche, die man während der Aufnahme meist gar nicht mitkriegt).
- Lieber zu laut als zu leise aufnehmen, Runterregeln ist später immer noch möglich.
- Ein gutes Mikrofon ist wichtiger als eine perfekt isolierte Umgebung. Ich nehme eigentlich immer im relativ geräumigen Wohnzimmer auf und finde nicht, dass man das hört.
- Beim Sprechen darauf achten, dass man sich nicht zu nah am Laptop bzw. Computerbildschirm befindet, weil sonst die Stimme zu deutlich von den Geräten „reflektiert“ wird und die Aufnahmequalität darunter leidet.
Nils von weltenfluestern.de
- Keep it simple: Je mehr Aufwand die Aufnahme macht, desto unwahrscheinlicher ist es, dass du regelmäßig aufnimmst.
- Kümmere dich um Hall, Rauschen und Plopps. Für den Hall reicht im Zweifel eine mit Pyramidenschaum ausgelegte Stoffkiste (das nutze ich), gegen Rauschen hilft ein ansatzweise vernünftiges Mikrofon und ein Ploppschutz ist schnell gebaut (oder bei manchen Mikros bauart-bedingt nicht nötig)
- Deutlich sprechen und nicht zu viel nuscheln.
Jürgen von spielbar.com
- Software: Reaper + Ultraschall + Auphonic + Podlove
- Hardware: gute Mikrofone, wie bei mir ein Zoom H6*, sowie ein Marantz Soundshield*
- Ausprobieren und Erfahrungen machen
Manu von insertmoin.de
Hier verlinke ich mal auf eine aktuelle Episode des Insert Moin Podcasts, in der Manu und Michael über ihr Podcast-Setup sprechen und zudem Tipps für eine gute Ton-Qualität geben.
So wird ein Popschutz verwendet und in einem vollgestellten Zimmer gepodcastet, was den Hall verringert.
Zur Aufnahme über das Internet wird meist das Online-Tool Zencastr verwendet, das ich hier im Blog ja auch schon mal vorgestellt habe. Als Bearbeitungs-Software wird „Hindenburg Journalist“ genutzt.
Nico von brettagoge.de
- Immer die gleiche Aufnahmesituation, auf die das Mikrofon dann auch gepegelt und eingestellt ist (Noisegate, …)
- Ein Mikrofon verwenden, das einem vom Klang her gefällt.
Zusammenfassung – Tipps für die Ton-Qualität
In diesen kurzen und knappen Tipps finden sich eine Menge nützliche Informationen, wie ich finde. Neben mir bereits bekannten Tipps habe auch ich einige neue Anregungen und Best Practices entdeckt, die ich bei meinen Podcast-Aufnahmen ausprobieren werde.
In meiner großen Artikelserie zum Start eines eigenen Podcasts gehe ich in einem Teil auch noch ausführlich auf die Ton-Qualität ein.