Podcasting hat so etwas familiäres und entspanntes, da denken viele nicht über die rechtlichen Risiken für Podcaster nach. Doch die gibt es durchaus und gerade diese Unbekümmertheit für zu Abmahnungen und Geldstrafen.
Das kannst du aber relativ einfach vermeiden, indem du dir dieser Risiken bewusst bist. Ich stelle 7 rechtliche Risiken für Podcaster im Folgenden vor.
Zudem erfährst du natürlich, wie du diese Risiken minimierst.
Ich bin kein Anwalt. Die folgenden Tipps basieren auf meinen Erfahrungen. Ich trage dafür keine Haftung und es gibt auch keine Garantie. Falls du rechtliche Fragen oder konkrete Probleme hast, wende dich bitte an einen Anwalt.
7 rechtliche Risiken für Podcaster und wie du sie minimierst
Ich habe aus meiner langjährigen Erfahrung als Podcaster 7 grundsätzliche Risiken zusammengetragen, die am häufigsten auftreten und für Ärger sorgen.
Die Reihenfolge ist dabei beliebig.
- Urheberrecht
Wohl mit am häufigsten gibt es im Internet Abmahnungen wegen Urheberrechtsverletzungen. Damit ist ganz einfach gemeint, dass man Werke Dritter ohne Erlaubnis verwendet.
Bilder/Fotos spielen bei Podcasts meist keine Rolle (höchstens als Episoden-Cover), aber Musik und andere Ton-Ausschnitte können durchaus Ärger einbringen und für Abmahnungen sorgen.
Hierbei solltest du also Vorsichtig sein und entweder eine Erlaubnis einholen (Musikstück mit einer passenden Lizenz kaufen, Urheber um schriftliche Erlaubnis bitten…) oder einfach auf solche Werke Dritter verzichten.
Es gibt noch eine weitere Option und das ist das Zitatrecht. Das erlaubt grundsätzlich zwar kurze Ausschnitte zu verwenden, setzt dafür aber bestimmte Bedingungen. Für Rezensionen wäre das denkbar. Allerdings sind auch hier die rechtlichen Eckpfeiler sehr schwammig definiert, so dass ich lieber auf diese Möglichkeit verzichten würde.
Zumal sich rechtliche Aspekte später ändern können und man mit dem Zitatrecht durchaus tickende rechtliche Zeitbomben im eigenen Podcast haben könnte. Dann lieber Musik kaufen oder die schriftliche Einwilligung einholen.
- Kennzeichnungspflichten
Kennzeichnungspflichten gibt es für Websites und Co, aber auch bei Podcasts ist das wichtig. So braucht auch ein Podcast ein Impressum und einen Datenschutzerklärung.
Zudem muss Werbung in Episoden gekennzeichnet werden und Sponsoring u.ä. transparent kommuniziert werden.
- Wettbewerbsrecht
Das Wettbewerbsrecht ist nicht ganz so klar. Hier geht es oft um Aussage oder Darstellungen, die Wettbewerber benachteiligt.
In privaten oder Hobby-Podcasts sollte das meist kein Problem sein, aber auch da sollte man mit absoluten Aussagen und negativen Darstellungen zumindest vorsichtig sein.
- Datenschutzrecht
Der Datenschutz ist seit ein paar Jahren viel wichtiger geworden und auch Podcasts betrifft dieses Thema. Je nach verwendeter Technik werden ggf. Nutzerdaten auf dem eigenen Server oder beim genutzten Drittanbieter gespeichert.
Das muss rechtlich transparent kommuniziert werden und ggf. eine Datenschutzerklärung mit Einwilligung existieren.
- Persönlichkeitsrechte
Viele Podcasts sind sehr persönlich ausgerichtet und viele reden in ihren Episoden so, wie sie das wohl auch persönlich unter Freunden machen würden.
Doch was man über andere Personen in einer Podcast-Episode sagt, kann ggf. gegen Persönlichkeitsrechte verstoßen. Auch dessen solltest du dir bewusst sein und deine Worte weise wählen.
- Markenrecht
Das Markenrecht ist dagegen meist recht einfach einzuhalten. Sowohl beim Name des Podcasts, als auch beim Logo solltest du sichergehen, dass keine Markenrechte bereits vorhanden sind.
Es gab vor längerer Zeit einen prominenten Fall. Den Podcast „Zeitsprung“ gab es bereits 5 Jahre, als ein Markeninhaber die Namensänderung verlangt hat.
Seitdem heißt der Podcast Geschichten aus der Geschichte und ist erfolgreicher denn je. Aber aufwändig und nicht ohne Gefahren ist so einen Namensänderung auf jeden Fall. Und es kann natürlich auch teurer werden, als nur eine freundliche Aufforderung.
Prüft also im Vorfeld die Markenrechte und sichert euch ggf. sogar die Marke selbst.
- User Generated Content
Zu guter Letzt haben wir noch die Hörer deines Podcasts. Es ist toll, wenn diese kommentieren und dadurch die Community aktiv wird.
Allerdings können Kommentare rechtliche Probleme mit sich bringen, wenn darin eines der oben genannten Rechte verletzt wird, wie etwa Persönlichkeitsrechte.
Der aktuelle Rechtsstatus ist hier meines Wissens, dass man ab Kenntnisnahme reagieren muss und den Kommentar ggf. bearbeitet oder ganz löscht.
Wie sicher kann man als Podcaster sein?
Es gibt also einige rechtliche Risiken für Podcaster, die von Ärger bis hin zu teuren Strafen gehen können.
Allerdings kann man diese Risiken doch sehr stark minimieren, wenn man sich dessen bewusst ist und vorausschauend handelt.
Weitere rechtliche Hilfe und Tipps könnt ihr euch übrigens sehr günstig bei eRecht24* holen. Diesen Service nutze ich unter anderem für mein Impressum und meine Datenschutzerklärung.
Was sind eure Erfahrungen mit rechtlichen Risiken beim Podcasten?